Mein ganzes Leben lang befand ich mich auf einer Reise. Eine Reise auf der Suche nach innerer Zufriedenheit, Leichtigkeit, Fülle und Verbundenheit.
Fakt ist, dass ich Meister im Kämpfen gegen Windmühlen war. Jeden Tag fragte ich mich, warum ich nicht endlich zur Ruhe kommen kann denn „ich tu doch schon so viel“.
Ich sperrte mich in mein eigenes gedankliches Burgverließ und erkannte lange nicht, dass die Tür offen stand.
Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklichsein ist der Weg.
Siddhartha Gautama
In meiner Kindheit verbrachte ich viel Zeit in der Natur. Ich liebte es, mit meinem Papa auf die Jagd zu gehen. Tierfindelkinder aufzuziehen waren meine persönlichen Highlights.
Ich wuchs sehr behütet in einem wunderschönen Haus am Waldrand auf und doch war mein Alltag geprägt vom christlichen Weltbild und von vererbten hartnäckigen Glaubenssätzen wie „du bist nicht gut genug“, „erst die Arbeit dann das Vergnügen“ oder „tu etwas, dann bist du etwas“.
Vielleicht kommt dir das ja irgendwie bekannt vor.
Meine Faszination gilt den Naturwissenschaften und ich wollte schon immer wissen, wie Dinge funktionieren und wie es hinter den Kulissen aussieht. Und bei all dem war mir die Essenz der Dinge, der Ursprung, ganz wichtig. Altes Wissen der Kelten oder amerikanischen Ureinwohner fand ich besonders spannend. Schon früh wollte ich unbedingt erfahren wie man ohne Streichholz Feuer macht. Aber die Kunst des nativen Feuermachens blieb mir verborgen.
Und so kam ich durch meine mehrjährige Teamleiterarbeit bei den „Sielmanns Natur-Ranger“ zu Wolfgang Peham und seiner Wildnisschule „Wildniswissen“. Ich hatte ja keine Ahnung! Die Neugier war zu groß. Ja – ich lernte wie man mit dem „Bowdrill“ Feuer macht, aber dass sich dabei mein ganzes Leben umkrempeln wird hat mir im Vorfeld niemand gesagt. Ich war mit dem Virus „Wildnispädagogik“ infiziert.
Zwischendurch absolvierte ich nach meinem Abitur einen dreimonatigen Auslandsaufenthalt in Peru, sowie die Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin und machte direkt im Anschluss meinen Jagdschein.
Ich fing an, im Waldkindergarten zu arbeiten. Danach hat mir das Universum mir unerklärliche Pläne vor die Füße gelegt. Meine Seele durfte in dieser Zeit viele, teils schmerzvolle Erfahrungen machen. Für mich war klar – ich will nicht mehr im Kindergarten arbeiten. Aber wie kommt man aus dem Hamsterrad heraus?
Zwischenzeitlich meldete ich mich für die dritte wildnispädagogische Fortbildung in Polen an. Drei Wochen Eintaucherfahrung in wilder Natur. Mein Ziel, Wildnislehrerin zu werden, war erreicht. Und jetzt?
Genau hier fing die eigentliche Reise an. Je tiefer ich in die Wildnispädagogik tauchte, desto mehr erfuhr ich
"Da steh´ ich nun, ich armer Tor,
Und bin so klug als wie zuvor!
Heiße Magister, heiße Doktor gar,
Und ziehe schon an die zehen Jahr´
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum-
Und sehe, dass wir nichts wissen können!"Johann Wolfgang von Goethe
Keine Seminare mehr, keine Inseln mehr, die Gemeinschaft war nur noch vereinzelt da.
Ich fiel in ein Loch.
Mein Reisekoffer war voll mit den wundervollsten Werkzeugen, die mir halfen, meine Sinne zu schärfen, mein Leben in Naturverbindung zu leben. Doch das Spagat zwischen tiefem Verbundensein mit der Natur und dem modernen Leben war zu groß.
Ich fühlte eine große Leere und entschloss mich, an einem Coaching teilzunehmen.
Unträumbares wurde plötzlich Realität. Ich bekam die Möglichkeit, als Lehrerin an der „Freien Reformschule Speyer“ zu unterrichten. Mein Job bereitet mir viel Freude. Jeden Tag bin ich dankbar, an dieser Schule in einem wundervollen Team und einer tollen Gemeinschaft unterrichten zu dürfen.
Nach und nach etablierten sich Fülle, Leichtigkeit und Freude stärker in meinem Alltag. Tiefe Verbundenheit zu mir selbst und zur Natur breitete sich aus. Jeden Tag aufs Neue genieße ich diese Magie.
Gib jedem Tag die Chance, der schönste Deines Lebens zu werden.
Mark Twain
Ich stelle fest, wie sich immer mehr Menschen von sich selbst und der Natur entfernen. Oft spüren sie selbst, dass ihnen etwas fehlt – aber, dass sie sich von Mutter Natur abgenabelt haben, wird ihnen oft nicht bewusst.
Meine Vision ist es, die Menschen wieder bewusst werden zu lassen sich zu erinnern, dass sie sich mit der Natur verbinden können und ihre eigenen Visionen wieder entdecken um ein erfülltes Leben in Freude, Fülle, Leichtigkeit und Verbundenheit zu leben. Denn es ist unser Geburtsrecht!
Anne Aures